Wenn das Licht Form wird
 

Solufeeling ist ein Raum für Menschen, die spüren wollen, was Licht im Alltag bedeutet.

Manchmal trägt die Form die Essenz – und doch verschleiert sie sie.

Viele Worte sprechen vom Licht, doch das Licht will nicht erklärt werden.

Es will erlebt werden.

SoluFeeling ist eine Einladung, dich zu erinnern – nicht an Wissen, sondern an das, was du schon bist. Und während du hier liest, darfst du spüren:

dieser Ort ist für dich gemacht.

Hier kannst du:

lesen – Worte, die dein Inneres berühren.

erleben – das stille Feld des Lichts zwischen den Zeilen.

entdecken & erwerben – Bücher, die dich begleiten.

spüren – was geschieht, wenn du einfach loslässt.

Hier beginnt deine Reise ins Erinnern:

Das Labyrinth des eigenen Wachsens

Es war ein Tag wie viele andere, und doch anders. Mit einer leichten, freudigen Entschlossenheit holtest du dir die alte Heckenschere aus dem Gartenhaus. Die Sonne stand warm am Himmel, und das Leben kribbelte in deinen Händen.

Du wusstest nicht genau, was du tun wolltest – nur, dass du etwas erschaffen musstest. Etwas Eigenes. Etwas, das durch dich hindurch entstehen wollte.

Und so begannst du, in das dichte Meer aus Buchsbäumen ein Labyrinth zu schneiden. Hier ein schmaler Gang, dort eine großzügige Biegung, weiter hinten ein Tunnel, den du aus purer Lust am Unbekannten formtest.

Dein Herz klopfte vor Freude bei jedem neuen Pfad, den du öffnetest. Links. Rechts. Geradeaus. Dein Werk wurde immer reicher, immer verspielter.

Doch nicht alles lief so leicht. Einmal hobst du die Schere an, um einen neuen Durchgang zu schaffen – und da saß, verborgen in den Zweigen, ein kleines Vogelnest mit drei zarten Eiern.

Du hieltest inne. Das leise Piepen schien durch die Luft zu fließen, unsichtbar, aber fühlbar. Und du wusstest: Hier darf dein Weg nicht hin. Hier geht Leben vor Wollen. Du legtest einen sanften Bogen um das Nest, veränderte deine ganze Planung – und spürtest dabei eine stille Freude, größer als jede ursprüngliche Idee.

Ein anderes Mal stießest du auf einen dicken, knorrigen Stamm, mitten in deinem selbstgewobenen Irrgarten. Du versuchtest ihn zu schneiden, zu biegen, zu bewegen – doch er rührte sich nicht. Unerschütterlich stand er da. Wie eine uralte Kraft, die dir zuflüsterte: “Nicht alles musst du bezwingen. Manches musst du umarmen.”

Du legtest die Schere nieder. Atmetest tief. Und fandest einen anderen Weg.

Und so wuchs dein Labyrinth. Nicht perfekt. Nicht gerade. Sondern lebendig. Gefüllt mit Umwegen, Entdeckungen, Pausen, Stolpern und Staunen.

Als die Sonne unterging und seltsame Tiergeräusche begannen, standest du da – zwischen deinen eigenen Wegen. Die Dunkelheit kroch heran, und einen Moment lang spürtest du ein Ziehen in deinem Inneren: “Wo bin ich hier gelandet? Was habe ich da gebaut?”

Doch dann, mit einem tiefen Atemzug, wusstest du: Du hast nichts falsch gemacht. Es ging nie darum, irgendwo „anzukommen“. Es ging nie darum, das perfekte Labyrinth zu erschaffen. Es ging nur darum, zu leben. Zu fühlen. Zu schneiden, zu staunen, zu irren, zu entdecken.

Es ging immer nur darum, mit der Schere in der Hand dein eigenes Licht zu weben – und dich in der Erfahrung selbst zu erkennen.

Und während du dort standest, zwischen deinen selbstgewachsenen Wegen, erinnerte dich eine leise Stimme in deinem Inneren an etwas, das du immer schon gewusst hattest:

“Ich bin ein Lichtwesen, das durch die Welt der Form wandert, um sie zu erforschen.”

Nicht, um sie zu meistern. Nicht, um sie zu kontrollieren. Sondern um sie zu lieben. Um in ihr zu spielen. Um dich in jedem neuen Pfad neu zu erinnern, wer du wirklich bist.